GEDICHTE UND LIEDTEXTE (1970er-Jahre)

 

GALAABEND DER SCHWARZEN GÖTTIN

 

die schwarze göttin tanzt nackt
im garten der träume
zu betörenden klängen
(in the garden of dreams)
ihre hände schlängeln sich wie 2 schlangen
durch den raum   und
die bewegungen ihres körpers
gleichen dem treiben von wellen

ein gast nimmt betont lässig
ein schluck von seinem whisky
und spielt zunächst „unbeeindruckt“
doch später klopft sein zeigefinger
den takt an der bettkante

in solchen minuten schütteln sich erinnerung
und vergessen die hände
die töne ziehen sich grausam in die länge
und der geist strebt nur noch nach dem
magischen schwarzen dreieck
(diesem haarigen fleck)
um im rythmus mitzuschwingen   und letztlich
im trommelwirbel zu verschmelzen

nach dem befreienden lärm der trommel
stille und leere

Helmut Kandl