ANEKDOTEN
Hotel Izmail
Um ein Visum für die Ukraine zu bekommen, mussten wir eine Hotelreservierung vorweisen können. Über ein Reisebüro in Odessa konnten wir schließlich nach einigen Schwierigkeiten ein Zimmer im Hotel Izmail in Izmail buchen.
Als wir beim Hotel ankamen, sahen wir davor einige teure Autos, beim Eingang standen zwei Herren im Anzug. Im relativ großen Foyer war ein Empfangsschalter, der jedoch geschlossen war. In einer Ecke des Raumes saßen drei Damen, die wir nach unseren Zimmern fragten. Sie wirkten etwas verwundert. Nach einer Weile ging eine weg, um sich zu erkundigen. Sie kam zurück, es wurde diskutiert, es wurde telefoniert, schließlich erfuhren wir, dass wir noch kurz warten müssten.
Nach etwa dreißig Minuten ging plötzlich der Rollbalken des Schalters hoch, und wir wurden von einer älteren Dame sehr formell nach unseren Wünschen gefragt. Zuerst wusste sie jedoch nichts von unserer Reservierung und der damit verbundenen Vorausbezahlung. Nach einigen Telefonaten fragte sie dann, ob wir ein normales oder ein Luxuszimmer wünschten. Als wir nach dem Unterschied fragten, überlegte sie eine Weile und sagte dann, dass die Luxuszimmer Balkons hätten. Wir entschieden uns dafür.
Das Zimmer war groß, aber schäbig. Das Hotel war ein Stundenhotel.
Unseren Freunden von der „Wolga“ war das alles sehr peinlich, obwohl sie ja nichts dafür konnten. Sie luden uns ein, die nächsten Tage auf dem Schiff zu nächtigen, was wir gerne annahmen.
Johanna und Helmut Kandl