Camera Austria 132/2015

Matthias Reichelt

 

„Was die Photographie zu einer so seltsamen Erfindung mit unvorhersehbaren Folgen macht, ist die Tatsache, dass ihr Ausgangs- und Rohmaterial Licht und Zeit sind.“ John Berger

Thomas Bernhard lässt in seinem Roman „Auslöschung“ den Erzähler Franz-Josef Murau eine Suada über die Fotografie zelebrieren, die in der völlig maßlosen und alle wirklichen Katastrophen ignorierenden Aussage gipfelt: „Die Fotografie ist das größte Unglück des 20. Jahrhundert.“  Interessanterweise wendet sich Murau dann doch den Fotografien seiner Familie zu und nutzt sie als Reservoir seiner subjektiven Erinnerung. Und auch wenn die Subjektivität der Fotografie sowie ihr Unvermögen, als schlüssiger und sicherer Beweis für die Wirklichkeit dienen zu können, hinlänglich bekannt ist, so hat die Bilderflut exorbitant zugenommen. Die Wirkmacht der Fotografie ist vor diesem Hintergrund ungebrochen und prägt über die mediale Verbreitung kollektive Bilder und auch gesellschaftspolitische Haltungen. Johanna und Helmut Kandl knüpfen genau an diese Wirkmacht der Fotografie an, um existierende Bilder zu hinterfragen, zu stören, ironisch zu brechen, oder ganz eigene Narrative zu komponieren.

Seit dem Beginn ihrer Kooperation im Jahr 1997 basieren viele Projekte auf gemeinsamen Reisen des Künstlerpaars und seinem Fokus auf die Veränderung gesellschaftlicher Realität seit dem politischen Umbruch 1989. Der Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus und die Auflösung des Ostblocks brachte zwar eine unbekannte Freiheit, die jedoch gleichermaßen Freiheit von sozialer Sicherheit bedeutete. Die brachiale Konvertierung eines maroden ökonomischen Systems und die Implantierung eines neoliberalen Kapitalismus führten zu hoher Arbeitslosigkeit, Armut, und zu neuen ethnischen Spannungen. Es sind diese Veränderungen an den ehemaligen Grenzen vormals antagonistischer Systeme, die den Kandls ins Auge fallen. Das Künstlerpaar hält seine subjektiven Eindrücke in Fotografie, Video und Texten fest. Stadt-, Dorf-, Straßen-Szenen, Bilder von Märkten, das Entstehen informeller Schattenökonomien, Verfall der Städte, die Verarmung der Bevölkerung, die Reminiszenzen vergangener Geschichte in Form von Denkmälern, das Scheitern der propagierten Utopie ebenso wie das Ausbleiben der versprochenen blühenden Landschaften. Die hier so schlagwortartig wie beispielhaft angeführten Themen und Motive spielen in den „Bilderzählungen“ der Kandls eine wichtige Rolle.

Mit detektivischer Neugier bereisen sie sowohl alt- wie auch neukapitalistische Länder mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts im Gedächtnis, sprechen mit Menschen, fragen nach persönlichen Bildern und inkorporieren diese in einen Bildstrom aus offiziellen Aufnahmen zusammen mit dem eigenen Material. Die letzte und aktuellste Publikation des Künstlerpaars in dieser komplexen Erzählweise lautet „Storist“ . Der Titel ist ein von den Künstlern geprägter Neologismus, den sie aus der Kombination der englischen Begriffe „Story“ (Geschichte) und „Store“ (Lager) bildeten. Die darin enthaltenen Erzählungen befassen sich mit dem komplexen Zerfallsprozess Jugoslawiens und der Sowjetunion und den Widersprüchen in individueller und öffentlichen Erinnerung und entsprechender Geschichtsreservoire. In ihren Texten erzählen die Kandls in einer Mischung aus subjektiven Beobachtungen, Geschichtsinformationen, Sozialreportage und autobiografischen Erinnerungen an die antikommunistisch geprägte Stimmung im „Westen“, die die Völker und Mächte jenseits des Eisernen Vorhangs zu Feinden er- und verklärte.
Im peripheren Kontext der Kunst versucht das Künstlerpaar eine Korrektur eines massenmedial geprägten Bildes, denn „Die Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Fakten wird wesentlich durch die Massenmedien vermittelt, die neben den Fakten in der Regel auch den gewünschten Interpretationskontext und damit das ,politische Weltbild‘ vermitteln.“

Die Komposition dieser von den Kandls gelieferten vielschichtigen Erzählung produziert kein hermetisches Bild und keinen neuen Mythos, im Gegenteil, sie macht die Brüchigkeit von Geschichtsprozessen deutlich. Als Gegenpol und als Korrektur eines medial verbreiteten und deshalb hegemonialen Narrativs bietet das Künstlerpaar eine alternative Erzählung mit mehreren historischen Ebenen an.
Bewusst setzen die Kandls dabei auf ihren subjektiven Blick, die Berichte und Erzählungen von Reisebekanntschaften, wie sie in den offiziellen Medien nicht oder kaum vorkommen. Diese polyphonen und mehrschichtigen Erzählstrukturen münden aber nicht nur in Publikationen, sondern auch in viele multimedialen Ausstellungen wie zum Beispiel 2012 im Grazer Ausstellungsraum der Camera Austria unter dem von einem James Bond Roman Ian Flemings entlehnten Titel „You Only Live Twice“.  

Johanna Kandl verwendet fotografische Motive von diesen Reisen, um sie in Malerei zu übertragen und gegebenenfalls mit Texten zu versehen, die dem Motiv eine ironische Ebene hinzufügen und es konterkarieren. Bild und Text bilden eine mehrschichtige Erzählung an.
Manchmal geht Johanna Kandl mit den Motiven sehr frei um und montiert Elemente unterschiedlicher Kontexte in einem Bild zusammen. 2007 war die Künstlerin zur Teilnahme an der Ausstellung „The Painting of Modern Life“ in London eingeladen, an der die Zeitung „The Guardian“ mit Zurverfügungstellung ihres Fotoarchivs mitwirkte. Aus dem Archiv der Zeitung wurden Kandl Fotos gemailt, die sie als viel zu klischeehaft ablehnte und deshalb als Vorlagen für sie nicht in Frage kamen. Stattdessen bat Kandl um Fotos von Geschäftsleuten. Im Ergebnis fügte sie zwei Figuren von Businessleuten im klassischen Outfit mit Anzug und Krawatte in ihr Gemälde und positionierte sie vor einem Marktstand in Baku. Sie erscheinen völlig deplatziert und wie „Fremdkörper“ in Kleidung und Gestik. Alles will nicht passen zu dem einfachen Stand wahrscheinlich mit Waren direkt von den Produzentinnen. Aus der Konfrontation dieser beiden verschiedenen Kontexte oder auch „Welten“, die über IWF, Banken, Kredite und den Auswirkungen eventuell verordneter Deregulierungsmaßnamen mittelbar miteinander verbunden sein könnten, werden visuell Zusammenhänge hergestellt, die bei einer Fotografie verborgen blieben. Und, um mit Günther Anders zu argumentieren, der John Heartfields Methode in einer Eröffnungsrede definierte, könnte hier formuliert werden: Kandl entstellt die Wirklichkeit und stellt sie auf ungewöhnliche Art zusammen, aber sie tut es nur, um sie richtig zu stellen und um letztlich dem unbewaffneten Auge die unsichtbare Welt sichtbar zu machen.   
 
Unterschiedliche Kontexte, unterschiedliche Wirklichkeiten aufeinanderprallen zu lassen, wird fast immer als Störung empfunden. Diese Störung wird Empörung hervorrufen, kann aber auch produktives Befremden und Nachdenklichkeit verursachen. Zum Beispiel kann die oben beschriebene gemalte Collage ein Nachdenken über Wertschöpfung, Produktion und Ausbeutung, über Hand- und Kopfarbeit, Entfremdung, und schließlich über Reichtum und Armut in Gang setzen.

In zwei konzeptuellen Arbeiten „Arbeitszeit“, 1994 , und „Der Kreis ist noch lange nicht geschlossen“, 1995, nutzte Johanna Kandl Fotografie, um sie wie machtrepräsentative Historienmalerei in kulturpolitisch höchst bedeutsame Architektur zu integrieren.

1994 war Johanna Kandl eingeladen, ein künstlerisches Projekt anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der 1894 von Wilhelm Grundmann in Rohrbach an der Gölsen gegründeten Schlosserwarenfabrik zu realisieren. Dafür bat sie die Arbeiter und Angestellten um Fotos, die sie am Arbeitsplatz zeigten. Davon suchte Kandl einige Bilder aus, um Ausschnitte daraus in vergrößerten Reproduktionen an der Decke des Gobelinsaals in der Wiener Staatsoper temporär zu montieren. Sie wählte dafür eine längliche und an den Enden oval auslaufende Form, die sich mit den zwischen den schmalen Rund- und den Längsseiten integrierten ornamentalen Ecken stilgerecht in die historische Stuckdecke fügte. Die zeitgenössischen Fotografien mit Arbeiterportraits sowie Arbeitsdarstellungen an einem historischen Ort der Hochkultur, der üblicherweise vor allem von kulturbourgeoisem Publikum frequentiert wird, waren somit ein ungewohntes Zusammentreffen unterschiedlicher Klassen. Diese temporäre Intervention war sowohl medial ein Transfer von Malerei zu Fotografie als auch klassenpolitisch und kulturell zwischen Muße und Arbeit, zwischen der oft als „profan“ geltenden Sphäre von Industriearbeit und der nach reaktionärem Verständnis bestehenden „Hochkultur“.
 
Ein Jahr später realisierte Johanna Kandl an einem der zentralen Repräsentationsorte des historischen Wiens, am äußeren Burgtor zu dem dahinter liegenden Heldenplatz eine temporäre Intervention unter dem Titel: „Der Kreis ist noch lange nicht geschlossen“. In den Arkaden links und rechts vom Durchgang zum Heldenplatz sowie im Burggang brachte sie im Inkjetverfahren vergrößerte private Fotos von österreichischen Armeeangehörigen sowie sowjetischen Rotarmisten in den vorhandenen Fensternischen an. Die sorgfältig gewählte Größe machten die Bilder formalästhetisch zum integralen Bestandteil der Architektur. Die Reproduktionen zeigten keine Militärformationen oder von Heroik aufgeladene Motive, sondern eher beiläufige und nahezu privat anmutende Szenen militärischen Personals. Zum einen konterkarierte Kandl damit die militaristische Szene, und wagte es zudem, das herrschende und antikommunistische Kalte-Krieg-Paradigma in Frage zu stellen. Auch wenn die UdSSR mit ihrer Roten Armee den wesentlichen Beitrag zum Sieg über den deutschen (und österreichischen) Faschismus geleistet und als Besatzungsmacht in Wien bei der Sicherung und Restaurierung kultureller Heiligtümer wie der Wiener Oper geholfen hatte, so verschwand diese Leistung völlig unter der Folie des Kalten Kriegs, der zufolge die UdSSR und ihre Armee ausschließlich als Unterdrücker, Besatzer und Feind zu sehen war. Bereits bei der Planung des Projektes hoffte Kandl auf die massenhafte Reproduktion dieser Subversion durch Amateurfotos aufgrund der touristischen Attraktivität des Ortes. „Das Amateurfoto setze ich hier bewusst als Medium zur anonymen Verbreitung meiner Kunst ein, sodass die Urlaubsfotos hier Geschichte umschreiben.“  
 

Helmut Kandl hat in den 1980er-Jahren – damals noch als Helmut Schäffer – in vielschichtiger Weise mit dem Selbstportrait experimentiert. Mit einem Vexierspiel aus verschiedenen medialen Reflexionen, den Monitorbildern verschiedener Videoaufnahmen eigener Körperpartien sowie eines Spiegelbildes innerhalb einer Fotografie provozierte er die Frage nach Wirklichkeit und Abbildung des Mediums.
 
Die Konstellation von Portraits, die wiederum reproduziert wurden, sodass der eigene Körper zum medial gespiegelten Objekt im Bild wurde, machte Schäffer die Bilder zu Stillleben. Im Laufe seiner Karriere setzte Helmut Kandl die eigene Fotografie fort und arbeitete zusätzlich mit gefundenem bzw. erbetenem Material.
Für seine 1988 realisierte Serie „Aufbruchstimmung im ganzen Land“ montierte Helmut Schäffer für eine Reproduktion verschiedene Fotografien entweder in Doppelbelichtungen übereinander oder nebeneinander.  In den Montagen treffen Motive von Kriegerdenkmalen, christlicher Ikonografie, Szenen deutlich volkstümlich-ländlicher Geselligkeit auf Bilder des nackten weiblichen Körper. Der Titel der Serie hat bezüglich der Bilder eine ambivalente und ironische Bedeutung, die aufgrund der Balance zwischen einem traditionell konservativen Motivkanon und den Aufbruch zu sexueller Befreiung signalisierenden Bildelementen auf der Schnittstelle zwischen Sittenpflege und –„verfall“ oszilliert.
 
In anderen Projekten interessierte sich Kandl für die Schnittstelle von Privatsphäre und Öffentlichkeit. Zusammen mit Leo Kandl, dem Bruder von Johanna Kandl, rief er 1991/92 in Zeitungen Leser dazu auf, ihre privaten Fotosammlungen zu öffnen und Bilder für eine Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. Mit „Anruf genügt, wir kommen ins Haus“ wurde die Schwelle zu Partizipation niedrig gesetzt. Helmut und Leo Kandl führten Hausbesuche durch und sammelten Bilder ein. Jeden Monat wurde auf Basis der angelegten Sammlung ein Sujet ausgewählt, als Plakat vergrößert und an 70 öffentlichen Werbeflächen in Wien und Niederösterreich publiziert. Die plötzliche Verschränkung von privater und öffentlicher Sphäre am Beispiel völlig unbekannter Personen, die im öffentlichen Leben bis dato keine Rollen spielten, operiert bewusst mit Scham und Schamverletzung. Denn im Privaten sind auch kulturelle Formen und Werte erkennbar, die eine politische Bedeutung besitzen. Formen der Geselligkeit, der Kleidung, der Selbstdarstellung geben Hinweise auf gesellschaftliche Realität, auf herrschende Verhaltens- und Wertekodexe bzw. deren Verletzungen. Außerdem sorgt schon die grundlegende Negation kapitalistischer Aufmerksamkeitsökonomie, wonach nur VIPs und Celebrities im Fokus des allgemeinen Interesses zu stehen haben, für eine Irritation. Gerade die „Normalität“ der Szenen, herausgehoben und öffentlich gemacht, befremden einerseits und können andererseits eine Kopferzählung oder ein ganzes Kopfkino bei den Betrachtern initiieren. Dann nämlich wird das Bild auf die eigene Geschichte bezogen, und das eigene virtuelle Bildarsenal nach bildmotivischen Parallelen durchforstet.   

Die wichtigsten Schritte im Arbeitsprozess von Helmut Kandl mit Fremdmaterial bestehen im Sichten, Ordnen, Auswählen, Arrangieren und manchmal mit Text zu kombinieren. Das 1998 veröffentlichte Video „Herr Doktor aus Wien“ basiert auf der Auswertung eines gefundenen Konvoluts von 14.000 Negativen und Dias eines unbekannten Fotografen aus dem ungefähren Zeitraum von 1930–1970. Ohne eigene Recherchen angestellt zu haben, basiert Kandls Annahme, dass es sich bei dem Fotografen höchstwahrscheinlich um einen Augenarzt handelt, auf der Auswertung der Bildmotive. Für die sequentielle Aneinanderreihung einer Auswahl von 800 Bildern hat er diese chronologisch sortiert und in sieben Kapitel unterteilt. Auf diese Weise entsteht eine von Kandl arrangierte biografische Bilderzählung. Anhand Kandls strukturierender Ordnung nähert sich der Betrachter einer ihm völlig fremden Biografie und nimmt Anteil an einem lebensgeschichtlichen Prozess, dem er seine eigenen assoziativen Empfindungen und Gedanken hinzufügt. Die Faschisierung Österreichs, deutlich sichtbar an den Hakenkreuzflaggen und den zunehmenden Wehrmachtsuniformen im Straßenbild, macht auch vor dem Fotografen nicht halt, dem die Erzählung durch den Krieg hindurch folgt. Wir nehmen teil an Junggesellenzeit, der Liebe, Familie, Kinder, Krieg und dessen Ende, Überleben auf dem Land, zunehmender Wohlstand, Wirtschaftswunder und Italienurlaub und allmählich werden wir der draller werdenden Körper gewahr und sehen für die Zeit gewagte erotische Aufnahmen. Der zwischen Dokumentation und Fiktion schwebende Bildroman, den Kandl aus den Bildern montiert, bebildert die Biografie eines funktionierenden „Mustermann“, der wie Tausende andere ohne besondere Auffälligkeiten „seinen“ Weg gegangen ist. Diese Bildgeschichte wird zum Pars pro Toto einer sich nicht wiedersetzt habenden Generation von Kriegsteilnehmern und willfährigen Soldaten im Dienst der NS-Politik, um sich danach unreflektiert voll und ganz auf den eigenen Wohlstand zu konzentrieren. Weil Kandl außer den Kapiteltiteln weder Text noch Musik oder Ton hinzufügt, beginnt der Betrachter einen eigenen Text unterzulegen.
 
Helmut Kandl äußerte  eine grundlegende Skepsis gegenüber dem Einzelbild. Diese Skepsis resultiert in sequentieller Aneinanderreihung von Bildern zu einer fiktionalen Annäherung wie der oben beschriebene Bildroman. Dennoch verschickte er ab dem Jahr 2000 eigene fotografische Motive, die er als eine zusätzliche Ebene mit Redewendungen und Sprichwörtern versah, an ungefähr 200 ausgewählte Empfänger. Dieses Mailartprojekt war von ihm als kulturelle Intervention anlässlich des großen Erfolgs des Rechtspopulisten Jörg Haiders, dessen FPÖ 2000 mit der ÖVP eine Koalitionsregierung bildete. Die von Kandl versendeten Karten transportierten dank Bild-Text-Kombination entlarvende Botschaften bezüglich Korruption, Rassismus, Macht, Gewalt und das Befördern einer neuen völkischen Politik.
 
Die Fotografie als Medium spielt sowohl in gemeinsamen als auch in den individuellen Werken des Künstlerpaars Johanna und Helmut Kandl eine bedeutende und vielschichtige Rolle. Sie knüpfen dabei an verschiedene Traditionen wie Reisefotografie, Stadt- und Straßenfotografie und Sozialreportage an. Aus ihrem Fundus stellen sie thematische Konvolute zu spezifischen Themen zusammen und kombinieren diese mit historischem Material zu kulturanthropologischen Ausstellungen und Publikationen. Beispielhaft sei ihr Projekt zu den Marienwallfahrtsorten genannt.  
 
In allen seinen Projekten, ob einzeln oder als Künstlerpaar, nähern sich Johanna und Helmut Kandl ihren Themen mit kritischer Reflexion und untersuchen die Wirkmacht tradierter Werte und Geschichtsbilder, hinterfragen die Wirklichkeit mit einer emanzipativen Absicht.